vom 01.07.2025 bis 05.07.2025
Tourführer: Enrico
Dienstag, 01.07.25
Wir trafen uns um 9:00 Uhr an der Fähre in Wischhafen mit vollgetankten Rollern. Jeder Mitfahrer reiste individuell an.
Um 09:20 Uhr war es denn soweit - wir befuhren die Fähre und es ging los auf die insgesamt 360 Km lange Anfahrt. Bis Rendsburg fuhren wir ganz gemütlich Landstraße, dann ging es auf die A7 bis zum Grenzübergang.
Wir haben jede Stunde eine ausgiebige Trink- und Ruhepause eingelegt, da es an dem Tag schon am frühen Morgen wirklich warm war.
In Kolding sind wir zum Tanken, mit bereits blinkenden Warnlampen, abgebogen. Natürlich schickte uns das Navi direkt zu einer Tankstelle für LKW’s. Diesel ist nicht gut für Motorroller, also ab zur Nächsten. Die Verkehrsführung ist etwas anders als in Deutschland, ergo bog ich auch direkt falsch ab. Das brachte uns weitere Km auf die Tankuhr… der Schweiß auf der Stirn wurde immer mehr, was aber nichts mit der unglaublichen Hitze zu tun hatte, sondern eher mit der Angst wegen Spritmangels liegen zu bleiben.
Kurz darauf erreichten wir die richtige Tankstelle und alle füllten ihre ausgelutschten Tanks wieder. Es ging weiter Richtung Knebel.
In Hinrup verließen wir endlich die E45, die nur aus einer endlosen Baustelle zu bestehen schien, und folgten weiter der Bundesstraße 15 nach Ronde.
Um in Ronde festzustellen, dass die Hauptstraße Richtung Knebel gesperrt ist. Also hieß es, eine Umleitung zu finden, die natürlich nicht ausgeschildert war. Wir kamen an einem Strandabschnitt vorbei. Es wurde entschieden, hier eine letzte Rast einzulegen, was zu trinken und zu essen. Dann begaben wir uns auf die letzten KM.
Gegen 16:45 Uhr kamen wir dann in Knebel an. Nach kurzem Warten wurden wir herzlich von unserer Gastwirtin begrüßt und bezogen unsere Zimmer, die zwar klein, aber gemütlich und sauber waren. Da uns Allen der Hunger plagte, beschlossen wir kurzer Hand essen zu gehen. Also noch mal kurz Klamotten an und rein nach Knebel, zu einem kleinen Italiener. Hier ließen wir den Abend ruhig ausklingen.
Mittwoch, 02.07.25
Wir trafen uns morgens um 8:30 Uhr zum Frühstuck. Wirklich erstaunt hat uns das liebevoll aufgebaute Frühstücksbuffet. Der Kaffee stand frisch gekocht auf dem Tisch. Jeden Morgen gab es frisches Rührei mit Speck und eine Dänische Spezialität, die eine Art warme Leberpastete darstellte, über die vor allem ich mich dankend hergemacht habe.
Nach der guttuenden Stärkung am Morgen machten wir uns Startklar und sattelten die Mopeds. Zunächst ging es nach Memphis Mansion, Graceland Randers. Dort haben wir uns ganz in Ruhe das Elvis- und das neu eingerichtete Jonny Cash Museum angeschaut und Alle kamen aus dem Staunen nicht mehr raus. Gegen 12:00 Uhr waren wir durch und fuhren weiter nach Karby Klingt. Das ist eine kleine Steilküste nähe Greena, die nicht nur Geologisch schön anzusehen war, sondern auch von der Strecke sehr schön. Nach einem kurzen Halt mit Fotosession und Trinkpause ging es weiter nach Ebeltoft. Kurz vor Ebeltoft führte ich die Kollegen über einen Streckenabschnitt, den ich schon seit Jahren mit 2 Rädern befahren wollte. Ich konnte mich nicht zurückhalten und habe es ein wenig fliegen lassen. In Ebeltoft angekommen, führte ich meine Rollerkollegen zu meiner Lieblingseisdiele. Fast jeder bestellte sich ein Softeis. 2 Rollerkollegen tendierten aber dann doch zu einem Hotdog.
Weiter Richtung Knebel, machte ich noch Stopp an einen einem schönen Badestrand. Wir schälten uns aus der Rüstung und sprangen in die ca. 16 Grad warme Ostsee. Am Ende der Tour standen 210 km und ca. 6 Stunden reine Fahrzeit auf dem Tacho. Alle waren der Meinung, der Tag war gelungen.
Donnerstag, 03.07.2025
Wir starteten wie am Vortag gegen 9:00 Uhr. Dabei stellten wir aber schnell fest, im Gegensatz zu den Tagen davor, hatte es sich abgekühlt und es wurde verdammt windig. Störte uns das? Nein - also ab nach Mariager. Auf der ca. 100 km langen Anfahrt, merkten wir erst wie windig es wirklich war. Teilweise hatten unserer Roller eine ziemliche Schräglage und zwar nicht wegen der Kurven sondern um den Wind auszugleichen. Gegen Mittag kamen wir in Mariager an, dort wollte ich mit den Kollegen ins Salzmuseum und in Salzsole Bad. Darauf hatten aber nur 2 Mann Lust, der Rest entschied sich, die Stadt auf eigene Faust zu erkunden.
Nachdem ich mit Holger und Dirk einen kurzen Rundgang durchs Museum getätigt habe, sind die Beiden ins Solebad gegangen, um zu entspannen. Ich besorgte noch Souvenirs für meine bessere Hälfte. Verlies anschließend die Örtlichkeit, um mich am Hafen zu entspannen. Außerdem wollte ich die Rücktour planen, da Gerdi sich bereits beschwert hatte, dass ihm die Hinfahrt zu langweilig war.
Ich verspreche nicht zu viel, wenn ich sage, dass ich bereits nach wenigen KM förmlich Gerdis Grinsen sehen konnte. Es war alles dabei: Kleine kurvige Hügel, eine Fjordüberquerung auf einer wirklich kleinen wackeligen Fähre und jede Menge landschaftlich wunderschöner Ausblicke. Gegen 16:00 Uhr machten wir eine kleine Pause und studierten die Gegend. Wo verdammt könnte man wohl essen gehen? Also Google Maps gefragt und nach kurzer Beratungszeit stand das Ziel fest. Auf nach Brugsen Bönnerup zum Hafengrill. Dort angekommen, wurde die Karte studiert und anschließend bestellt. Was soll ich sagen - Allen hat es geschmeckt und ich hatte den besten Broiler gefühlt seit 20 Jahren ... ich komme wieder - Hafengrill.
Von dort ging es weiter Richtung Unterkunft, am Ende des Tages standen auch heute wieder knapp 210 KM auf dem Tacho.
Freitag, 04.07.25
Dieser Tag stand unter dem Punkt langsam Abschied nehmen. Es war nicht viel geplant. Zunächst fuhren wir nach Ebeltoft. Jürgen brauchte einen Nässeschutz, den er trotz meiner Warnungen zu Hause gelassen hatte, denn für die Rückfahrt morgen war Regen angesagt. Anschließend machten wir eine kleine Stadtbesichtigung und ich zeigte den Rollerkollegen, das ehemalige Rathaus der Stadt Knebel. Es wurde erbaut im Jahre 1452, mit angeschlossenem Gefängnis. Gerdi und ich fingen an, aufgrund unseres gemeinsamen, kurzen beruflichen Werdegangs, unsere Scherze zu machen.
Danach ging es weiter zur Hofbrauerei & Sommercafe Ebeltoft. Ich spendierte allen Rollerkollegen ein, natürlich alkoholfreies, regionales Bier zum kosten. Ich selbst deckte mich noch mit meinen Lieblingsbier für den Abend ein.
Anschließend ging es sehr langsam zurück zur Unterkunft. Wir fingen an, unserer Sachen zu packen und die Roller zu bestücken.
Abends im Gemeinschaftsraum wurde erstmal ausgewürfelt, wer zu erst den tollen Massagesessel besetzen durfte. Anschließend konnten wir, beim Frauenfußball mit ein oder zwei kühlen leicht alkoholhaltigen Getränken, die vergangenen Tage Revue passieren zu lassen.
Samstag, 04.07.2025
Um 06:00 Uhr war aufstehen angesagt, das Wetter war wie unserer Stimmung, kalt, grau und verregnet. Kurz um - es versprach, eine tolle Heimfahrt zu werden.
Zunächst stand aber nochmal ein Liebevoll kredenztes Frühstück auf den Plan. Anschließend verabschiedeten wir uns von unserer Gastwirtin Dorthe, die uns jeden Morgen wirklich ein Lächeln auf das Gesicht zauberte, mit Ihrer liebenswerten Art.
Es kam wie es kommen musste, ab Kolding regnete es so ziemlich ohne Unterlass bis nach Flensburg durch. Kurz hinter der Grenze fuhren wir tanken und entschieden gemeinsam: „Genug Autobahn ab jetzt Landstraße“. Die Idee war sehr gut, denn auch Schleswig-Holstein hat seine Reize. Gegen Mittag kamen wir in Erfde an, wo wir Pause machten bei Robbies Pommes Shop.
Dirk bestellte sich das „mittlere“ Schnitzel. Ja nee ist klar, wenn das, das Mittlere ist, wollten wir alle nicht das Große sehen. Selbst Dirk wurde von diesem Schnitzel satt; um genau zu sein pappsatt! Er lies sich den Rest als Wegzehrung einpacken :D
Der Rest des Weges nach Glückstatt führte durch kleine Orte an Deichen entlang. Dabei verrieten mir Uwe und Dirk, dass sie kurz vorm zusammenbrechen waren, als sie das erste Mal das Schild Glückstadt lasen. Das Schild zeigte nach rechts, ich bog aber nach links ab. Worauf ich mir ein kleines Lachen nicht verkneifen konnte.
Auf der Fähre selbst hatten wir noch ein kleines Highlight. Hunderte Radverrückte machten sich zu Gunsten der Kinderkrebshilfe auf den Weg von Flensburg nach Paris. Einer der Begleitfahrzeuge war ein 81 jähriger Vespafahrer, der die Jungs und Mädels auf der gesamten Strecke begleitet „Respekt“ dafür. In Wischhafen angekommen, fuhren wir noch „am Ankerplatz“ auf das obligatorische Rollerclub Eis ran und verabschiedeten uns voneinander.
Am Ende standen 1500 km in 4 Tagen auf der Uhr, ich bedanke mich bei allen Mitfahrern für diese unvergesslichen 4 Tage und freue mich jetzt schon auf die nächste Ausfahrt.
Enrico